Mittwoch, 31. Juli 2013

Richtig loben!

Es ist Balsam für die Seele, kostet nichts, aber trotzdem geizen wir oft mit positiver Anerkennung. Dabei macht uns ein Lob richtig glücklich! Verhaltensforscher haben festgestellt: Um eine Kritik aufzuwiegen, muss sieben mal gelobt werden.

Oft liegt es daran, dass wir als Kind von unseren Eltern selten gelobt und dann einfach keine rechte Übung darin haben, anderen unsere Anerkennung auszusprechen. Oder wir haben Angst, unser Lob könnte als "Schleimerei" oder Manipulationsversuch missverstanden werden. Dabei ist ein Lob sehr wichtig! Die meisten Menschen brauchen positives Feedback, wollen gemocht werden, und streben nach nach Anerkennung!
Ein Lob macht uns einfach glücklich!


Lob ist nicht gleich Lob! 
Gerade Eltern fällt es immer wieder auf, dass sie ihren Nachwuchs loben, wenn es ihnen persönlich wichtig ist. Eine gute Mathenote zum Beispiel, oder 5 Tore beim Fußball. Umgekehrt entziehen sie der Tochter oder dem Sohn die Anerkennung, wenn es nicht so glatt läuft. Die Kinder denken dann, ich werde nur geliebt, wenn ich so bin, wie meine Eltern es gerne hätten. Das ist fatal und das Selbstbewusstsein leidet sehr darunter.
Öfters mal ein Lob aussprechen!
Man kann Kinder auch ermutigen wenn gesagt wird" Du bist toll, egal was du machst." Bei einer versemmelten Mathearbeit könnte man anstelle zu schimpfen auch sagen: " Ich habe früher auch mal eine Arbeit vergeigt...°

Wenn es nichts zu loben gibt, dann sollten wir lieber schweigen. Nichts ist schlimmer als Heuchelei. Wenn Ihr Kollege zum Beispiel eine Präsentation hält, die sie persönlich unterirdisch finden, sollten sie lieber nichts sagen. Was könnte man aus dieser Postion heraus positives abgewinnen ? Man könnte sich vor Augen halten, dass der Kollege innerhalb von einer sehr kurzen Zeit diese Aufgabe vorbereitet hat.
Ansonsten gilt aber: Lieber einmal mehr loben als zuwenig!

Lob ist immer das bessere Mittel als Kritik. Gerade Frauen loben oft nur, wenn es so läuft, wie sie sich das selber vorstellen. Darunter leidet dann auch der Partner. Wenn der Partner den Geschirrspüler ausgeräumt hat, wertschätzen sie doch einfach sein Tun und sagen sie ihm:" Danke, dass du den Geschirrspüler ausgeräumt hast." Diese Taktik zahlt sich aus, denn er wird es wieder tun. Umgekehrt gilt das auch für Männer. Das Schlimmste ist, wenn ein Lob nicht mehr ausgesprochen wird, weil der Partner denkt: Der andere muss es doch wissen, dass ich das gut finde.

Man kann loben lernen
Dazu muss man sich täglich einmal die rosarote Brille aufsetzen und bewusst Bilanz ziehen. Was hat Ihnen besonders gut gefallen? Üben Sie, Ihrem Umfeld ein positives Feedback zu geben.

Ein Tadel wird schneller ausgesprochen als ein Lob
Durch die Mängelkultur in Deutschland konzentrieren wir uns eher auf die Dinge, die schlecht laufen und dem muss man bewusst gegensteuern. Doch nicht jeder Mensch kann mit einem Lob umgehen. Wenn man eine Person gut kennt, sollte man ein Lob sogar noch bekräftigen und sagen: "Hier haben wir Frauen / Männer eben noch Nachholbedarf."
Wir sind in der Selbstwahrnehmung viel zu kritisch, können Lob oft nur schwer annehmen. Aber wir lernen das ja auch von früh auf. Sagt ein Junge:" Ich bin der Größte, wird gelächelt. Bei einem Mädchen wird eher schräg geguckt, nach dem Motto: was spielt die sich so auf?
Kritik merken wir uns viel besser als ein Lob.
Es ist von unserer Entwicklungsgeschichte her überlebenswichtig, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was schlecht läuft, denn so lernen wir Fehler zu vermeiden. Ein Lob ist schön, aber Kritik kratzt oft am Selbstvertrauen. Das ist häufig schmerzhaft und wird deswegen nicht so schnell vergessen.

Also: Öfters  mal den Daumen hoch und zu verstehen geben dass man den anderen super findet!

Empfehlenswerte Beiträge:

Wer richtig lobt, erntet Spitzenleistungen
http://www.business-wissen.de/mitarbeiterfuehrung/lob-und-motivation-fuer-gute-leistungen/

Loben – aber richtig!
http://imgriff.com/2008/05/19/loben-aber-richtig/

Motivation: Wie Sie einfach richtig loben und motivieren
http://www.redenwelt.de/einzelansicht/tipp/motivation-wie-sie-einfach-richtig-loben-und-motivieren.html

Bildquellenangabe: Gerd Altmann - pixabay.com

Bericht übernommen von Bild der Frau 27/2013 - ein Interview mit Dipl.Psychologin Felicitas Heyne

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